In einer zunehmend vernetzten Weltwirtschaft wird die rechtskonforme Prüfung von Geschäftspartnern gegen internationale Sanktionslisten zu einem entscheidenden Bestandteil der unternehmerischen Verantwortung. Für global agierende Konzerne reicht es längst nicht mehr aus, nur nationale Vorgaben zu erfüllen. Vielmehr erfordert die Komplexität grenzüberschreitender Geschäfte ein durchdachtes, systematisch integriertes Compliance-Management. Dieser Beitrag beleuchtet fünf zentrale Kriterien, die bei der Sanktionslistenprüfung unbedingt beachtet werden sollten.
Sanktionen im Griff: Diese 5 Kriterien braucht Ihre Software wirklich
1. Rechtskonformität unter Berücksichtigung aller betroffenen Länder
Ziel:
Die Einhaltung sämtlicher relevanter Sanktions- und Exportkontrollvorgaben – international wie national – sicherstellen.
Warum das wichtig ist:
Globale Unternehmen unterliegen oft mehreren Jurisdiktionen gleichzeitig. Ein Verstoß gegen Sanktionsauflagen in nur einem Land kann weitreichende Folgen haben: von hohen Geldbußen über Reputationsschäden bis hin zum Verlust von Exportlizenzen. Daher muss die Sanktionsprüfung nicht nur die Vorschriften der EU, der UN, der USA (z. B. OFAC) oder des Vereinigten Königreichs berücksichtigen, sondern auch nationale Gesetze in Ländern mit Konzernniederlassungen oder Tochtergesellschaften.
2. Aktualität, Vollständigkeit und regionale Relevanz der Sanktionslisten
Ziel:
Der Einsatz einer Lösung, die sämtliche relevanten Sanktionslisten automatisiert, vollständig und tagesaktuell einpflegt.
Warum das wichtig ist:
Sanktionslisten sind äußerst dynamisch. Besonders in geopolitisch sensiblen Regionen wie Russland oder dem Iran werden beinahe täglich neue Personen oder Organisationen gelistet. Eine manuelle oder veraltete Prüfung birgt erhebliche Risiken. Automatisierung und kontinuierliche Aktualisierung sind daher essenziell, um rechtssicher zu agieren und aktuelle Entwicklungen zuverlässig abzubilden.
3. Prozessgeschwindigkeit und Taktung in der Lieferkette
Ziel:
Die Prüfung muss sich nahtlos in schnell getaktete Geschäftsprozesse einfügen – idealerweise automatisiert und in Echtzeit.
Warum das wichtig ist:
In Lieferketten mit kurzen Durchlaufzeiten kann eine manuelle Prüfung zum Engpass werden. Verzögerungen zwischen Angebot, Auftrag, Lieferung und Zahlung gefährden nicht nur den Ablauf, sondern erhöhen auch das Risiko, unbewusst gesperrte Partner zu bedienen. Eine automatisierte, regelbasierte Prüfung in Echtzeit verhindert dies und trägt zur reibungslosen Geschäftsabwicklung bei.
4. Dokumentation, Nachvollziehbarkeit und Audit-Fähigkeit
Ziel:
Lückenlose, revisionssichere Protokollierung aller Prüfentscheidungen und Prozesse.
Warum das wichtig ist:
Behördliche Prüfungen oder interne Compliance-Audits erfordern vollständige Nachweise über die Einhaltung von Sanktionsvorgaben. Unternehmen müssen in der Lage sein, jede Entscheidung im Prüfprozess transparent zu belegen – inklusive Risikobewertung, Freigabeprozessen und etwaiger Trefferentscheidungen. Eine saubere Dokumentation schützt nicht nur vor Sanktionen, sondern stärkt auch die interne Compliance-Kultur.
5. Skalierbarkeit und Integration in Konzernprozesse
Ziel:
Etablierung einer leistungsfähigen, skalierbaren Lösung mit nahtloser Anbindung an ERP-, CRM- und Beschaffungssysteme.
Warum das wichtig ist:
Für Konzerne mit tausenden oder gar Millionen Geschäftspartnern ist eine manuelle Prüfung schlichtweg nicht umsetzbar. Nur durch die tiefe Integration in bestehende Systeme wie SAP, Microsoft Dynamics oder Salesforce lässt sich ein effizienter, automatisierter und wirtschaftlicher Prüfprozess etablieren – mit maximaler Sicherheit und minimalem operativem Aufwand.
Fazit
Die Prüfung von Geschäftspartnern gegen Sanktionslisten ist längst kein Nischenthema mehr – sie ist ein essenzieller Bestandteil eines funktionierenden Compliance-Systems. Unternehmen, die global agieren, müssen ihre Prozesse nicht nur gesetzeskonform, sondern auch effizient und transparent gestalten. Wer die fünf hier genannten Kriterien berücksichtigt, schafft die Grundlage für eine robuste, zukunftsfähige Compliance-Struktur.
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